Niedermühle

Die Niedermühle

Am westlichen Ortsrand von Stellichte liegt in landschaftlich reizvoller Lage die Niedermühle. Der Heidedichter Hermann Löns beschreibt 1897 in seinen Erinnerungen „Ein Heidedorf “, diesen Punkt als schönsten im ganzen Dorfe.

Die „Neddermöhl“ wird 1592 erstmals als Erbenzinsmühle der Familie von Behr erwähnt. Sie ist jedoch vermutlich viel älter. Wann sie erbaut wurde ist nicht bekannt. Wahrscheinlich mahlte die Niedermühle damals für das Dorf und die umliegenden Ortschaften. Seit 1830 ist durch Einheirat die Familie Thiede, bis heute, im Besitz der Mühle. Sie löste 1877 die Erbenzinsrechte vom damaligen Gutsbesitzer von Behr ab.

Ursprünglich wurde die Mühle durch zwei mittelschlächtige Wasserräder angetrieben. Durch die Wehranlage wird die Lehrde, ein Zufluß der Aller, aufgestaut. Der Mühlenteich hat eine Größe von ca. 1 ha, der heute zum Teil verlandet ist. 1932 wurden die Wasserräder durch eine Durchströmturbine ersetzt. Die Mühleneinrichtung bestand zuletzt aus zwei einfachen Walzenstühlen, einem Plansichter mit Mehlsieben, zwei Schrotgängen mit jeweils zwei Mühlsteinen und einer Getreidereinigung. Seit 1976 wird die Mühle nicht mehr betrieben. Ab diesem Zeitpunkt stehen auf dem Grundstück, als Gruppe von Baudenkmälern, das Mühlengebäude mit Wohnhaus, die Wehranlage mit Turbine, der Getreidespeicher und eine Remise unter Denkmalschutz. Seit 1981 betreibt die heutige Eigentümerfamilie Heinrich Thiede aktive Denkmalpflege und erhält das Anwesen durch Renovierungs- und Erhaltungsmaßnahmen.

Die Wasserkraft wurde 2006 zur Stromerzeugung reaktiviert. Das Wehr hat eine Stauhöhe von ca. 2 m.

(Stand: April 2007)