Rittergut

Im Jahre 1470 erwirkte Heinrich Behr vom Herzog Otto zu Braunschweig-Lüneburg die Erlaubnis, das Schloss Stellichte vom Bischof zu Verden, der es seit 1427 als Pfand besaß, einzulösen. Bedingung war jedoch, dass er und seine Erben es zu Lehen tragen sollten. “Heinrich Behr befriedigte dann den Bischof Barthold zu Verden wegen der Versatzsumme von 800 rheinischen Goldgulden und erhielt 1471 die Übergabe und den Besitz des Schlosses”. Der Bischof Barthold von Verden sah in der eigentlichen Burg nur eine Feste, die er dann noch bei der schon vorhandenen starken Vormauer “ansehnlich” verbesserte und befestigte, so dass er sich stark genug fühlte, die benachbarten Adeligen wegen ihrer häufigen Räubereien und feindlichen Einfälle in sein Land zu züchtigen. Unter den von Behr erfuhr die Burg bald mancherlei weitere bauliche Veränderungen und entwickelte sich dabei immer mehr zu einem Herrenhause.
 

Stellichte

(mit Schloss)

um 1650

Dietrich von Behr, ein Zeitgenosse Luthers, der die Burg seit 1525 in Besitz hatte, baute sie neu auf und ebenso die ihm gehörenden Schlösser in Hoya und Häuslingen, was ihm nach seinen eigenen Worten über “tein Dusend Daler” kostete.

Johann Georg Wilhelm Behr, Friedrichs Sohn, der 1704 nach dem Tode seines Bruders alleiniger Besitzer des Gutes geworden war, brach das alte Schloss ab, dessen schöner Bau durch den alten Merianstich bekannt ist, und baute im Stile der alten Herrenhäuser ein neues Wohnhaus. Während das alte Schloss auf dem Burgplatz zurückstand, kam das neue Haus näher an den Schlossgraben, der es von dem Vorhof und den Vorwerksgebäuden trennte. Ein Teil der alten Keller der vormaligen Burg wurde wieder bei dem neuen Gebäude benutzt, der übrige Teil ist zugeschüttet worden.

Ulrich von Behr, in dessen Besitz sich das Gutshaus seit 1876 befand, ließ es am Ende des 19. Jahrhunderts wesentlich vergrößern. Sein Nachfolger, Dr. jur. Ulrich von Behr (Eigentümer seit 1903) erweiterte das Gutshaus durch einen schönen Flügelanbau.

Soweit zu der Geschichte des Rittergutes Stellichte, die der Stellichter Chronik entnommen wurde.

Das heutige Gutshaus

Heute wird auf dem Gut nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Das Gutshaus sowie die Gebäude der Hofanlage sind bewohnt. Das gesamte Hofensemble steht unter Denkmalschutz.

Der jetzige Gutsherr hält das Rittergut mit allem, was dazu gehört, auch mit Hilfe von Landesmitteln vorbildlich instand, so dass man hier von einem Schmuckstück für Stellichte sprechen kann.